6. – 8. Dezember 2012, Haus der Kulturen der Welt / Berlin
Mit: Ralph Bollmann, Christina von Braun, Eric Brian, Michael C. Burda, Peter Eigen, Elena Esposito, Aris Fioretos, Michael Freund, Ulrike Harms, Marcel Hénaff, Ulrike Herrmann, Jochen Hörisch, Michael Hutter, Maurizio Lazzarato, Maria-Sibylla Lotter, Wolfgang Pircher, Birger P. Priddat, Tomáš Sedláček, Leopold Seiler, Stephan Seiter, Ulrike Vedder, Elisabeth Weber, Sigrid Weigel, Holger Zschäpitz
Theater: Tomáš Sedláček | Kartografie: Bureau d’Etudes | Film: Sasha Pirker & Irini Athanassakis | Lesung: Aris Fioretos | Resource Area / News Room mit Filmen, Dokumentationen, Recherchematerial, Daten und Fakten | Systemische Aufstellungen & Workshops: Hunter Beaumont, Rica zu Salm-Rechberg, Wanda Golonka
Eintritt Konferenz, Ausstellung und systemische Aufstellungen frei;
Theater: 6 € / 4 €. Alle Veranstaltungen in deutsch-englischer Simultanübersetzung.
Für den Besuch der Konferenz ist keine Anmeldung nötig, für die systemischen Aufstellungen erfolgt die Anmeldung per Mail unter: bonds(at)hkw.de.
Eine Veranstaltung der Humboldt-Universität zu Berlin / Institut für Kulturwissenschaft in Kooperation mit dem Haus der Kulturen der Welt. Projektleitung: Thomas Macho (Humboldt-Universität zu Berlin), künstlerische Leitung: Irini Athanassakis (Berlin / Paris).
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und die Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung.
„Die Analyse progressiver und regressiver Schuldtransformationsprozesse impliziert auch die Frage nach deren Unterbrechung und Aufhebung. Worin könnte wirkliche Emanzipation bestehen? Worin Verzeihung? Oder die Erlassung ökonomischer Schulden?“ — Thomas Macho, 2012
Schulden werden gegenwärtig heftig diskutiert. Geprägt und begleitet von Schuldzuweisungen verknüpfen sich Zahlen, Begriffe und Emotionen zu einem schwer auflösbaren Knoten. Die transdisziplinäre, internationale Konferenz „BONDS: Schuld, Schulden und andere Verbindlichkeiten“ will mögliche Richtungen, Fragen, Dialoge und Handlungsschritte zur Klärung der Lage erarbeiten.
Geleitet von der Vermutung, dass die aktuellen monetären Schulden und die um sie kreisenden Debatten und Affekte eng mit anderen Schulderfahrungen zusammenhängen – mit Evidenzen existentieller und genealogischer, aber auch der Wahrnehmung moralischer und rechtlicher Schuld – liegt ein spezifischer Schwerpunkt auf dem transdisziplinären Dialog zwischen unterschiedlichen Ansätzen aus Kunst, Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft.
In variierenden Rede- und Gesprächsformaten, befreit vom Zwang zum fachlichen Behauptungswissen, sind Vertreter/innen aus Anthropologie, Soziologie, Kulturgeschichte, Psychologie, Ökonomie, Finanzwissenschaften und den Künsten eingeladen, ihre besonderen thematischen Zugriffe und Kompetenzen einzubringen.
Erweitertes Verstehen der politischen, ökonomischen, moralischen und kulturellen Aspekte der Themenkomplexe Schuld und Schulden fordern ergänzend inszenatorische und künstlerische Perspektiven ein. In interaktiven systemischen Aufstellungen werden mögliche Positionen zu Schuld und Schulden individuell erlebbar und sichtbar gemacht. Mit dem Theaterstück „Economics of Good and Evil: The Quest for Economic Meaning from Gilgamesh to Wall Street“ von Tomáš Sedláček wird ökonomische Theorie zur Aufführung gebracht.