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Pochette Surprise - Wundertüte

 

1996 - 2014
in Kooperation mit....

 

Das Design und die Produktion der Wundertüte an sich ist eine Ko-Produktion mit Helena Barcikowski (Taschendesignerin), Nina Reisinger (Designerin). Die Tasche mit 40 Fächern ist gleichzeitig Objekt und Verpackung ihrer Inhalte, welche sich stetig weiterentwickeln.

Seit 1996 entstanden eine Reihe von Skizzen, Texten und Objekten als Fragmente einer künstlerisch-wissenschaftlichen Recherche zum Thema Kult-Oikommonia-Gender.

Den Beginn dieser Arbeitsreihe stellen die Worte „MEHR Meer und mère“ und verraten Verstrickungen von Lust, Bedürfnissen, und Bindungen und betten Oikonomia in Fragen der Existenz und im Zusammenleben zwischen Menschen, von Männern, Frauen und Kindern, aber auch mit Tieren und „Natur“ ein. Viele der Arbeiten sind erwünschte oder erstaunliche Kooperationen mit KünstlerInnen, WissenschaftlerInnen, PhilosophInnen etc.

Die These Walter Benjamins, dass der Kapitalismus Kult, und seine Artefakte, wie etwa Geld und Schuldscheine dessen Bilder seien, wird ernst genommen, und ausgeweitet auf Fragen des Seins, welche kaum vom Vokabular und den Zeichen und Dingen des Ökonomischen zu trennen sind (OIKOS, PLUS, MINUS, IST GLEICH, MEHR, SOLLEN, HABEN, AKTIVA, PASSIVA, AKTIONIST, SHARE, JOUISSANCE, SCHULD, BOND, UNGEWISSHEIT (RISIKO), MÖGLICHKEITEN, FUTURES, etc.).

Dieses erneute Zusammendenken von ZOE, OIKOS und OIKONOMIA, von Ungewissheit und Verbindlichkeiten, Sollen und Haben, Natur und Kultur, wird in Buchstabenreihen, Plus und Minuszeichen, Kritzeln, Zeichnungen und Texten immer wieder versucht und materialisiert. Die Inhalte der Pochette Surprise stellen Fragen nach dem Mysterium und Ministerium, als dem Wundersamen des Lebens und des Ökonomischen, sowie nach deren „Verwaltung“ (Vgl. Giorgios Agambens Ausführungen zu „Engeln, den Beamten des Himmels“) an die mehr oder weniger weltlichen Formen des Glaubens, Denkens, Handelns, Gestaltens und Empfindens.

 

Die Pochette Surprise versteht sich als work-in Progress. Inhalte der Pochette wurden und werden ausgestellt oder an gezielte oder unbestimmte AdressatInnen verteilt.

 

Fotos: Bettina Keller, Nina Reisinger